Ob Single, junges Paar oder kleine Familie: die Gestaltung der ersten eigenen Wohnung nimmt jeder sehr ernst. Sie wird zur Herzensangelegenheit und kann so eingerichtet werden, wie man es sich immer erträumt hat. Es sind keine Eltern mehr da, die Vorgaben machen. Nur der eigene Geschmack und der des Partners zählen. So schön die Möbel und Deko aber auch sind, vor einer kahlen weißen Wand sehen sie nicht gut aus. Deswegen müssen auch die Wände mit berücksichtigt werden, beispielsweise indem sie mit einer schönen Tapete verwöhnt werden.
100% Tapete für die erste Wohnung?
So toll Tapeten auch für den Effekt sind – gerade in der allerersten eigenen Wohnung empfiehlt es sich, nicht gleich jede einzelne Wand tapezieren zu wollen. Eine Ausnahme ist natürlich gegeben, wenn man die Wohnung komplett unrenoviert übernommen hat und der Eigentümer vielleicht sogar einen finanziellen Zuschuss zur Herrichtung zahlt. Wer jedoch in eine normal renovierte Wohnung einzieht, wird an den Wänden wahrscheinlich weiß überstrichene Raufasertapete vorfinden. Optimalerweise wird diese vor dem Anbringen von neuer Tapete vollständig entfernt werden, was nicht immer ein leichtes Unterfangen darstellt. Besser ist es also, die Wohnung Raum für Raum zu gestalten oder sich auf einige wenige, aber dafür umso schönere Highlights zu konzentrieren
Selbstklebende Bordüren als Alternative – effektvoll und schnell gemacht
Da die erste eigene Wohnung meist ohnehin nicht groß ist, bleibt an der Wand nicht viel freie Fläche für Verzierungen. Eine Bordüre kann jedoch wahre Wunder wirken, denn sie setzt genau an den richtigen Stellen Akzente und wirkt auch nicht gleich überladen. Auf diese Weise lässt sich die Wand sogar mit intensiven Farben wie dunklem Rot, tiefem Blau oder intensivem Violett dekorieren. Anstatt nun aber mit Pinsel und Farbe zu arbeiten, mühsam alles abzukleben und dann doch nur eine schiefe Bordüre zu bekommen, kann man auch einfach eine selbstklebende Bordüre kaufen und diese anbringen. Die fertige Bordüre wird perfekt gerade, der Farbton wirkt mindestens genauso schön und die Tapete kann sogar einen Effekt haben.
Praktisch sind zum Beispiel magnetische Bordüren, mit denen man sich schnell und unkompliziert den Schreibtischplatz oder die Küche verschönern kann. Zusammen mit Starkmagneten und ein paar Lieblings-Fotos bekommt man günstig und schnell eine persönliche Note in die neue Wohnung. Witzig ist auch eine Tapete mit Urlaubsfotos – so zieht schnell die Sonne und gute Laune ein. Beim Auszug wird die Tapete bzw. Bordüre einfach entfernt, während gerade intensive Wandfarben sich selbst bei mehrfachem Überstreichen oft nicht überdecken lassen.
Effekt-Tapeten für besondere Wände
Der Hingucker schlechthin (und der Beweis für guten Geschmack anlässlich des ersten Schwiegermutter-Besuchs!) sind Effekt-Tapeten. Es gibt sie ganz klassisch mit Stein- und Holzoptik, dreidimensional, mit fühlbarem Effekt, mit Mustern und sogar mit edlen Verzierungen wie Swarovski-Steinchen, Glasperlen oder Glitzer. Je opulenter die Tapete, desto weniger davon braucht die Wand, denn ein ganzer Raum würde oft übertrieben aussehen. Es sei denn natürlich, man wollte es genau so. Unsere Empfehlung lautet aber ganz klar sich auf eine Highlight-Wand zu beschränken. Beliebt und bewährt ist beispielsweise auch ein breiter Streifen von der Decke bis zum Boden, etwa dort, wo sich das Bett befindet. Den Rest des Raumes kann man dann in der passenden Farbe zu streichen oder mit der dazugehörigen Unitapete zu dekorieren. Dies schont zusätzlich den Geldbeutel, denn leider haben die beeindruckendsten Tapeten oft auch einen entsprechenden Preis. Dennoch lohnt es sich, denn gerade die erste Wohnung soll doch ein Ort sein, an dem man sich besonders wohlfühlt.
Ist Tapezieren nicht schwer?
Apropos erste eigene Wohnung… wer gerade dabei ist, die eigenen vier Wände zu beziehen, hat oft noch nicht viel Erfahrung in der Einrichtung und ist schon froh, wenn die Möbel alle einigermaßen stabil stehen bleiben. Dann noch tapezieren? Dabei ist das gar nicht so schwer, wenn man sich in den ersten eigenen vier Wänden kleine Häppchen-Projekte vornimmt. Eine einzelne Wand, eine Bordüre oder einige Streifen an passenden Stellen dauern nicht lang, erfordern keine großen Umbauaktionen auf begrenztem Platz und sind mit der Hilfe des Mitbewohners, des Partners oder der Eltern auch realistisch machbar. Wer gar keine Erfahrung mit Tapeten hat, kann mit selbstklebenden Tapeten arbeiten und erspart sich damit einige weitere Handgriffe. Empfehlenswert sind auch Vliestapeten, da hier das lästige Einkleistern auf langen Tapetentischen entfällt. Stattdessen muss der Kleister lediglich an die Wand gepinselt werden, bevor die Tapeten Bahn für Bahn festgedrückt werden können. Zusätzlich kann man darauf achten, ansatzfreie Tapeten auszuwählen. Bei diesen Modellen gibt es keine Musterübergänge von Bahn zu Bahn zu beachten, sodass das Tapezieren insgesamt viel leichter wird und weniger Verschnitt anfällt. Oder aber man holt sich jemanden dazu, der es schon einmal gemacht hat und zeigen kann, wie es geht. Wenn dann die nächste Tapete an die Wand soll, hat man das Zubehör schon zu Hause und weiß auch, wie die schöne Tapete an die Wand kommt. Ein Hexenwerk ist es in jedem Fall nicht.