Ein neuer Fußboden, frische Tapeten oder eine saubere Farbe an den Wänden? Im Laufe einiger Lebensjahre kommt wahrscheinlich kaum jemand an diesem Thema vorbei und muss sich zwangsläufig mehr oder weniger intensiv damit beschäftigen: die Renovierung. Das Gute daran ist, dass die meisten Renovierungsarbeiten mit ein bisschen praktischer Grundkenntnis, Übung und mit einer geeigneten Anleitung unter Eigenregie durchgeführt werden können. Auf diese Weise sparen wir Jahr für Jahr eine erhebliche Summe an Geld und haben ganz nebenbei Spaß.
Renovierungsarbeiten selbst durchführen
Am Ende eines Projektes sind wir unendlich stolz auf das, was wir mit Bravour gelöst und in unseren eigenen vier Wänden eigenständig hinbekommen haben. Doch vor jeder Renovierung sollten ein paar Grundregeln beachtet werden, denn geht etwas schief, macht nicht nur Übung den Meister, sondern kluge Ideen, wie man aus einem selbst produzierten Schlamassel wieder herauskommt.
Steht eine Renovierung an, ist es ratsam zu definieren, welche Arbeiten tatsächlich in Eigenregie durchgeführt werden können. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass durch Abnutzung entstandene Schäden oder Mängel inzwischen selbst wieder herzustellen sind. So werden Instandhaltungs- bzw. Schönheitsmaßnahmen kostengünstig durchgeführt und man benötigt keinen teuren Handwerker mehr.
Neue Tapeten, neue Farbakzente oder der neue Fußboden brauchen selten echte Profis. Bei Sanierungsarbeiten wie Elektroinstallationen oder Arbeiten, welche direkten Einfluss auf die Bausubstanz haben, ist ein professioneller Facharbeiter absolut zu empfehlen.
Wo anfangen?
Wenn Räume komplett renoviert werden, sind es die Möbel, die zuerst umgestellt, in andere Zimmer verbracht oder sorgsam abgedeckt werden müssen, um späteren Reinigungsarbeiten und ungewollten Beschädigungen aus dem Weg zu gehen. Danach wird der betreffende Raum in den Ursprungszustand versetzt, Böden bei Bedarf entfernt und Tapeten mit einer scharfkantigen Spachtel von der Wand gelöst. Alte Dübel können jederzeit in der Mauer belassen werden, spachtelt man das Loch gekonnt zu, wird nach vollständiger Renovierung niemand mehr diese Stelle erkennen. Müssen sie dennoch entfernt werden, kann es passieren, dass das Dübelloch noch größer wird und mit Gips aufgefüllt werden muss. Um Dübel vorsichtig aus der Wand zu entfernen, nimmt man einen Korkenzieher, dreht diesen langsam ein und zieht so den Dübel aus dem Mauerwerk.
Wer exakt weiß, welches Endresultat er erzielen möchte, kann unter Umständen bei einzelnen Arbeitsschritten Zeit einsparen. Sollen Raufasertapeten aufgetragen werden, verzichtet man auf die Ausbesserung von Unebenheiten, denn diese werden im Anschluss mit der gewünschten Farbe überstrichen.
Wand & Farbe
Apropos Farbe – das Streichen von Wänden ist die häufigste Do-It-Yourself-Renovierungsarbeit aller Deutschen. Grundsätzlich gilt einen Raum von oben nach unten zu bearbeiten, das heißt man beginnt mit der Decke, versorgt im Anschluss die Wände und verschönert zum Schluss den Fußboden. Die Wahl der richtigen Farbe sowie der passenden Farbrolle müssen zu Beginn sämtlicher Folgearbeiten getroffen werden.
Langflorige Farbrollen eignen sich optimal bei der Verwendung dünnflüssiger Farben, wobei sie idealerweise für grobporige Wände, dem sogenannten Rauputz, geeignet sind. Mittellange Flore sind die beste Lösung für glatte Wände und eine kurzflorige Farbrolle hilft feste Farben gut zu verarbeiten.
Je kleiner die Farbrolle, desto besser liegt sie in der Hand. Die Anstrichrichtung startet immer von Fenster aus. Vom Lichteinfall weg verhindert man, dass die Ansätze später zu sehen sind. Berechnen Sie die benötigte Farbmenge, starten in den Ecken mit Ihrer Rolle bzw. Ihrem Pinsel und lagern Sie im Anschluss daran die Farbe richtig. Streichen Sie Wände ausschließlich bei Raumtemperatur, damit die Trocknung schneller erfolgen kann.
Verunreinigungen an Lackoberflächen können achtsam mit Stahlwolle entfernt werden, um im Anschluss die Wand ein weiteres Mal staubfrei zu lackieren. Bei großen Farbunterschieden hilft meist ein zweiter Durchgang mit Pinsel und Rolle, die Wand einfach mit Tiefgrund behandeln.
Sinnvolle Pflege & Fußböden
Zur Renovierung von Fußböden bieten sich am neben Fliesen am ehesten Klick-Laminat an. Seine einfache Verlegung ist rasch erledigt und erfordert, bis auf ein Klopfholz und einige Abstandhalter keinerlei zusätzliches Werkzeug.
Wer ein Loch in die Fliesen bohren möchte, nimmt einen Streifen Klebeband zur Hilfe. Dies verhindert das Abrutschen der Bohrmaschine. Zum Fugenreinigen hilft, je nach Verunreinigungsgrad bzw. Schimmelbefall, herkömmlicher Haushaltsessig. Verdünnt oder pur wirkt er auch phänomenal gegen unschöne Stockflecken oder verstopfte Abflussrohre. In Kombination mit Natron wird jedes noch so verlegte Rohr frei – ganz ohne Nebenwirkungen.
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