Insbesondere der Kauf der ersten eigenen Wohnung ist eine wichtige Entscheidung. Wertentwicklung, Nachbarschaft und Nutzbarkeit der Eigentumswohnung sind wichtige Faktoren, die es zu beachten gilt.
Die richtige Lage finden
Die Lage einer Wohnung spielt eine sehr wichtige Rolle. Denn diese kann nicht, wie viele andere Dinge, verändert werden. So gilt es zum Beispiel darauf zu achten, wie ruhig es in der näheren Umgebung ist und wie gut öffentliche Verkehrsmittel erreicht werden können.
Wenn auch Kinder in der Wohnung leben sollen, sollte der Kindergarten oder die Schule möglichst nicht zu weit entfernt liegen. Auch wenn im Augenblick die Kinderplanung noch in weiter Ferne scheint, ist dies ein wichtiger Punkt, auch hinsichtlich der Wertentwicklung bei einem späteren Verkauf oder für die Vermietbarkeit der Immobilie.
Besichtigung vorbereiten
Ist die Wunschwohnung gefunden, sprechen Sie, am besten schon vor der Wohnungsbesichtigung, mit dem Hausverwalter. Lassen Sie sich wichtige Fakten, wie zum Beispiel das Alter und Größe des Hauses, Informationen zum Heizungssystem und den Energieausweis sofern vorhanden zusammenstellen. Auch ein Grundriss sowie die Hausordnung kann wichtig sein.
Fertigen Sie sich eine Checkliste an, auf der Sie alle Fragen und Beschaffenheitsmerkmale zu Haus und Wohnung vermerken, die Ihnen wichtig sind. Nehmen Sie diese Liste zur Besichtigung mit und stellen Sie sicher, dass alle Punkte am Ende beantwortet sind.
Bei der Besichtigung ganz genau hinschauen
Nur wenn die Wohnung persönlich begutachtet wird, kann ein Bild von der Ausstattung, der Beschaffenheit und auch der Umgebung gemacht werden.
Zudem können so eventuelle Mängel entdeckt werden, die einen Kauf eventuell ausschließen.
Bei der Besichtigung sollte man sich nicht drängen lassen. Schauen Sie ganz in Ruhe, nutzen Sie unbedingt auch einen zweiten Termin, um die Wohnung zu einer anderen Tageszeit oder am Wochenende zu besichtigen. Nur so lassen sich Lichtverhältnisse und Lärmpegel einigermaßen genau einschätzen.
Fotos, die während der Besichtigung gemacht werden, können später noch einmal im Detail betrachtet werden. Mit Kompass und Zollstock lassen sich Ausrichtung der einzelnen Zimmer und ggf. des Balkons genau prüfen.
Nehmen Sie eine neutrale Begleitung mit zur Besichtigung, vor allem dann, wenn Sie selbst zur Euphorie neigen.
Nachbarschaft prüfen
Vor dem Kauf sollte man sich unbedingt auch über das Umfeld außerhalb der Wohnung informieren. Ist die Siedlung ruhig, gibt es Produktionsbetriebe oder Strassen in der Nähe, durch die Lärmbelästigung droht?
Auch mit den Nachbarn im Haus sollte man vorab sprechen, diese können einem nicht nur wertvolle Hinweise zum Objekt geben, sondern man erhält auch einen ersten Eindruck von der Hausgemeinschaft. Hilfreich ist hier auch ein genauer Blick auf die Außenanlagen des Hauses und das Treppenhaus.
Vergangene Protokolle von Eigentümerversammlungen lesen
Da mit einer Eigentumswohnung lediglich ein Teil des jeweiligen Hauses erworben wird, besteht kein alleiniges Entscheidungsrecht, was zum Beispiel das Dach, den Garten, das Treppenhaus oder auch die Außenfassade angeht. Denn diese Punkte werden von der gesamten Eigentümer-Gemeinschaft besprochen und dann zusammen entschieden, wenn diverse Änderungen geplant werden. Anhand der letzten Protokolle kann festgestellt werden, ob in naher Zukunft diverse Arbeiten geplant sind. Denn an diesen müsste man sich dann als neues Mitglied der Gemeinschaft beteiligen. Zudem kann das Protokoll auch einen Einblick darüber geben, wie das Verhältnis der verschiedenen Eigentümer untereinander ist.
Angebote zur Finanzierung einholen
Bei der Finanzierung der Eigentumswohnung sollte man Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. Neben der Anfrage bei der Hausbank und weiteren Filialbanken vor Ort, empfiehlt sich auch ein aktueller Online Wohnungskredit Vergleich. Dabei werden nicht nur die Konditionen verschiedener Banken miteinander verglichen, sondern auch die von namhaften Immobilienkreditvermittlern wie Dr. Klein und Interhyp.
Experten empfehlen zudem einen Eigenkapitalanteil von 20% des Kaufpreises einzubringen und auch die Kaufnebenkosten von 8-10 Prozent aus Ersparnissen zu bezahlen.
An die laufenden Nebenkosten denken
Bei dem Kauf sollte mit möglichst realistischen Werten kalkuliert werden. So sollte bekannt sein, wie hoch die Gemeinschaftskosten sind, die als Eigentümer bezahlt werden müssen. Diese kommen zu den Kosten für die Finanzierung hinzu und müssen bei der privaten Finanzplanung berücksichtigt werden.
Bildrechte © Tiberius Gracchus – Fotolia.com